Im Juni wurden motivierte Teilnehmende zusammengebracht, um gemeinsam an ihren Visionen für Wirtschaft und Gesellschaft zu arbeiten
Am 25. und 26. Juni veranstaltete Startbahn 13 gemeinsam mit dem Impact Hub Leipzig den 24h-Ideenmarathon „Leipzig WIRkt“. Verschiedenste Akteure aus der Region Leipzig waren aufgerufen, gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen für die gesammelten regionalen Herausforderungen zu finden. Zur großen Freude aller Teilnehmenden konnte die Veranstaltung unter Einhaltung vorgeschriebener Corona-Maßnahmen in den Räumlichkeiten des Impact Hub Leipzig stattfinden.
Zum Start des zweitägigen Events hielten junge Gründende Vorträge, die interessante Impulse für die weitere Themenfindung lieferten. So stellten beispielsweise Juliane Meglin und Linda Apsel, Gründerinnen des Start-ups Furia– einem queerfeministischen Shop für sexualpädagogische Bildung – die Frage in den Raum, wie man den Sexualkunde-Unterricht in Schulen moderner gestalten könnte.
Anschließend war die Bühne frei für Leipzigerinnen und Leipziger unterschiedlichster Tätigkeitsbereiche, die Probleme und Fragestellungen aus ihrem beruflichen Umfeld vortragen konnten, um Mitstreitende unter den Teilnehmenden zu finden. Weitere Themenbereiche waren Trauerbewältigung sowie professionelle Unterstützung in psychischen Notlagen, die Finanzierung ehrenamtlicher Arbeit, gesellschaftliches Engagement im eigenen Stadtteil und die Fragestellung, wie man Menschen in der Stadt besser miteinander vernetzen kann. Insgesamt konnten elf Gedankenanstöße gesammelt werden, die die Grundlage zum weiteren Ideenwettbewerb lieferten.
Ziel des ersten Tages war es, aus den präsentierten Problembereichen konkrete Herausforderungen zu formulieren, welche am folgenden Tag gelöst werden sollen.
Der zweite Tag begann entspannt mit einem gemeinsamen Frühstück und einer lockeren Austauschrunde, bevor es an die Arbeit ging. Es entstanden drei Arbeitsgruppen, die im weiteren Verlauf die am Vortag formulierten Challenges zu den unterschiedlichen soziokulturellen Fragestellungen bearbeiteten.
Dabei entstanden folgende Lösungskonzepte:
Das Team #What’sUp? entwickelte ein App-Konzept, über das sich Leipziger – zugezogen oder eingesessen - in der stetig wachsenden Stadt schnell und unkompliziert zu diversen Freizeitaktivitäten zusammenfinden können, ohne dabei die großen Anbieter wie Facebook, Tinder oder Jodel nutzen zu müssen.
Das Team #Fürsorgende Stadt erstellte ein Konzept, das die Zivilgesellschaft für Sorgearbeit sensibilisieren soll. Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen mit Gewalt konfrontiert sehen, haben häufig entweder keine eigene Kraft oder auch kein umfassendes Wissen zu Hilfsangeboten in ihrer Umgebung. Entsprechend der Vorbilder Köln und Wien, wurden Voraussetzungen geschaffen, um Bedürfnisse der Leipzigerinnen und Leipziger zu sammeln, zu klassifizieren und mit Hilfsangeboten zu vernetzen.
Das Team #noshame griff den Impuls von Furia auf und stellte sich die Frage, wie Aufklärungsunterricht mit mehr Fokus auf Lust und Wahrnehmung, als auf die reine Praktik samt biologischen Konsequenzen gestaltet werden kann. Zielgedanke war ein Konzept, das Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an einer Art Klassenausflug über mehrere Tage hinweg zu einem Schullandheim ermöglicht. Dort gibt es die Möglichkeit, mit anderen Personen als den eigenen Eltern oder Lehrern, wie beispielsweise Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oder Menschen abseits der Heteronormativität, auf Augenhöhe zu sprechen. Informations- und Gesprächsrunden sollen über den Sexualkundeunterricht hinaus gehen und ein buntes, tolerantes Lieben und Leben vermitteln.
Im Anschluss an das Event haben die Teams die Möglichkeit, weiter an Ihren Ideen zu arbeiten und die Konzepte schrittweise in die Tat umzusetzen. Dr. Beate Ginzel als Vertreterin der Stadt Leipzig hat bereits angekündigt, einige der Challenges in ihrem Arbeitsumfeld zu kommunizieren. Sie möchte prüfen, inwiefern beispielsweise #What’sUp und #Fürsorgende Stadt in der sich in Entwicklung befindlichen Leipzig-App integriert werden könnten. Auch Startbahn 13 hat großes Interesse daran, die Teams von Leipzig WIRkt! bei der Weiterentwicklung ihrer Lösungsansätze zu unterstützen.
Du konntest beim diesjährigen Hackathon nicht teilnehmen, hast aber trotzdem eine innovative Idee? Dann melde dich gerne bei uns per E-Mail und folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen, damit du kein Event mehr verpasst!
Autoren: Johannes Nagel; Stephanie Börner