Startbahn 13 trifft sich mit Grafikdesigner und Gründer Florian Hüther. Es geht um sein Projekt „Agentur für Internet“. Warum es Marketingagenturen wie diese braucht und was in seinem Unternehmen anders laufen soll.
Die Agentur für Internet steht für minimalistisches Design und funktionelles Marketing. Florian Hüther und sein Kollege Thomas Reiche kombinieren ihre jahrelange Erfahrung aus den Bereichen Grafikdesign, User Experience und User Interface Design sowie Suchmaschinenoptimierung. Im Ergebnis finden sich Webseiten in reduzierter, übersichtlicher Gestalt, die auf einen Blick alles erklären.
Die ersten Berührungen mit grafischen Produkten hat Hüther bereits während seiner Ausbildung zum Tief- und Flexodrucker. Der gebürtige Thüringer absolviert seine Lehrjahre in Hannoversch Münden. Der Spaß und das Interesse am Fachgebiet führen zu der Entscheidung, die zweijährige Weiterbildung zum staatlich geprüften Druck- und Medientechniker zu durchlaufen. Dort kommt Hüther zum ersten Mal mit Desktop Publishing-Software von Adobe in Kontakt.
Nach Abschluss dieser Weiterbildung im Jahr 2009 besteht die Herausforderung darin, im Kontext der Finanzkrise einen passenden Berufseinstieg zu finden. Auf dieser Grundlage fiel die Entscheidung Hüthers auf den Studiengang Drucktechnik an der HTWK Leipzig. „Die Hochschule ist in dieser Hinsicht renommiert und technisch sehr gut ausgestattet. Dass es allein im Medienzentrum schon mehrere Druckmaschinen gibt, ist etwas Besonderes“, blickt Hüther zurück.
In den folgenden Jahren arbeitet Hüther neben dem Studium in der Druckerei der Leipziger Volkszeitung. Später ist er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter verschiedener Professorinnen und Professoren tätig und engagiert sich im FSR und StuRa der HTWK Leipzig. „Mit weiterer Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung absolvierte ich direkt noch einen aufbauenden Master und konnte anschließend meine Abschlussarbeit bei einem Institut in Leipzig schreiben“, resümiert Hüther.
In diesem Institut arbeitete Hüther nach Erlangen des Masterabschlusses weitere sechs Jahre. Allerdings stellte er mit der Zeit fest, dass ihn diese Tätigkeit nicht ausfüllt und eine Weiterentwicklung notwendig war. Durch den Wunsch nach einer neuen Aufgabe und den Mangel an Alternativen in der Leipziger Druckindustrie, wurde der Gedanke, etwas Eigenes, aufzubauen immer konkreter. Auf Basis seiner bisherigen Praxiserfahrung wandte sich Hüther fortan dem Thema Onlinemarketing zu. „Unsere Generation erfährt tagtäglich, dass wir auf Webseiten gehen, die weder SEO- noch UX-optimiert sind. Gerade hier in den neuen Bundesländern habe ich das Gefühl, dass Onlinemarketing kaum ausreichend umgesetzt wird“, erklärt Hüther.
In Bezug auf seine jetzige Tätigkeit gefalle ihm besonders das hohe Maß an Kreativität. Aber auch die Art zu arbeiten sei im Vergleich zu früheren Schichtsystemen und Nine-to-five-Verhältnissen ein großartiger Gewinn. Diese individuelle Arbeitszeitgestaltung solle auch in Zukunft ein fester Bestandteil des Unternehmens sein. Allerdings fehle es für Mitarbeitende noch an passenden Büroräumlichkeiten, die Suche laufe bereits. Sind diese gefunden, werde möglicherweise schon ab nächstem Jahr die Belegschaft wachsen. Die aktuelle Auftragslage sei zudem sehr gut. Es müsse bisher keine Akquise betrieben werden, denn Kunden kämen auf Empfehlung auf die Agentur für Internet zu. Bereits jetzt betreuen sie längerfristig Großkunden und es ist abzusehen, dass in naher Zukunft viele weitere Projekte hinzukommen.
Autor: Johannes Nagel